Bibelstunde mit dem Plauener CDU-Stadtrat Dieter Blechschmidt

BONN (BAFMW) – Da regen sich viele in Deutschland über die Koranverteilaktionen der Salafisten auf, die am liebsten einen islamischen Gottesstaat auf deutschem Boden errichten wollen. Oder die Zeugen Jehovas, die auch nur das glauben, was in der Bibel steht.
Und am 1. Mai spazierte eine Handvoll der ewiggestrigen Rechten durch Bonn zu einer Demonstration.
Getoppt hat das jetzt ein homophober Stadtrat in Plauen, Dieter Blechschmidt von der CDU. Für den sind Homosexuelle krank und können geheilt werden. Er greift auch Außenminister Guido Westerwelle an, der bekannterweise in einer schwulen Partnerschaft lebt. Gut, nun bin ich als grün durchgefärbter Imker so ziemlich der Letzte, der an FDP und Guido Westerwelle’scher Politik ein gutes Haar lässt, aber rein persönlich wünsche ich ihm schon das, was allen Menschen zusteht, nämlich eine glückliche und bereichernde Partnerschaft. Wie ich sie übrigens auch selber seit über 14 Jahren genieße.
Repräsentant der Bibel-Bimbos
Aber zurück zu dem homophoben Plauener CDU-Stadtrat. Der hat seinem reaktionär-evangelikalen Schließmuskel freien Lauf gelassen und wettert auf Basis dessen, was in der 5000 Jahre alten Bibel steht, gegen Schwule und stuft sie als krank ein. Das ist auch der eigenen Partei sehr peinlich, sie lässt verlautbaren, dass die Rezepte der Bronzezeit nicht hilfreich sind. Das ist aber auch das Maximum, zu dem sich die als äußerst rechtskonservativ geltende sächsische CDU hinreißen läßt. Blechschmidt ist ein typischer Vertreter der evangelikalen Bibel-Bimbos, die sich und andere im Namen der Bibel versklaven.
Nun geben mir die Worte des fachkundigen Stadtrates natürlich zu denken, so ein Politiker nimmt ja schließlich Vorbildfunktion und einen Wählerauftrag wahr. Bevor ich jetzt in mich gehe, mein bisheriges Leben aufgebe, meine Ex-Partner darüber informiere, dass alle Orgasmen vorgetäuscht waren und ein allgemeiner Aufruf an die schwule Community geht, auf den Pfaden des Herrn zu wandeln, habe ich dann aber doch noch die eine oder andere Frage an den bibelkundigen CDU-Stadtrat.
Es sind im Grunde genommen keine neuen Fragen, vor ein paar Jahren wurden sie schon einmal an eine evangelikale und ebenfalls homophobe Radiomoderatorin gestellt.
Homosexualität sei nach Leviticus 18:22 ein Greuel. Im Internet verbreitete daraufhin einer ihrer Hörer einen Brief, den ich leicht aktualisiert hier ebenfalls veröffentliche.
Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Vielen Dank, dass Sie sich so aufopfernd bemühen, den Menschen die Gesetze Gottes näher zu bringen. Ich habe einiges durch Ihre Interviews gelernt und versuche das Wissen mit so vielen Anderen wie nur möglich zu teilen. Wenn etwa jemand versucht, seinen homosexuellen Lebenswandel zu verteidigen, erinnere ich ihn einfach an das Buch Mose 3, Leviticus 18:22, wo klargestellt wird, das es sich dabei um ein Greuel handelt. Ende der Debatte!
Manche Politiker wie der CDU-Politiker Peter Harrach kriechen zu Kreuze – die dem BAfmW bekannten und gut integrierten Vampire wehren sich dagegen
Ich benötige allerdings ein paar Ratschläge von Ihnen im Hinblick auf einige der speziellen Gesetze und wie sie zu befolgen sind:
- Wenn man am Altar einen Stier als Brandopfer darbietet, weiß ich, dass dies für den Herrn einen lieblichen Geruch erzeugt (Lev. 1:9). Das Problem sind die Nachbarn. Sie behaupten, der Geruch sei nicht lieblich für sie. Soll ich sie niederstrecken?
- Mein Nachbar hat eine Tochter, mitten in der Pubertät, eine echte Heimsuchung für die Menschheit. Ich habe ihm vorgeschlagen, das Pubertier in die Sklaverei verkaufen, wie es in Exodus 21:7 erlaubt wird. Was wäre Ihrer Meinung nach heutzutage ein angemessener Preis für sie?
- Soweit mir bekannt ist darf man mit keiner Frau in Kontakt treten, wenn sie sich im Zustand ihrer menstrualen Unreinheit befindet (Lev. 15:19-24). Das Problem ist, wie kann ich das wissen? Wie soll ich das künftig klären, wenn in unserer Imkerei Kundinnen stehen und Honig kaufen wollen? Soll ich sie fragen? Wie machen Sie das, wenn Ihre Frau Ihre Tage hat? Sie wissen schon, ein guter Kapitän sticht auch mal ins Rote Meer. Sagt man so in Heten-Kreisen.
- Lev. 25:44 stellt fest, dass man Sklaven besitzen darf, sowohl männliche als auch weibliche, wenn man sie von benachbarten Nationen erwerbe. Einer meiner Freunde meint, das würde auf Polen, Ukrainer, Rumänen und Russen zutreffen, aber nicht auf Ossis. Können Sie das klären? Warum darf ich keine Ossis besitzen?
- Mein Nachbarn hat am letzten Samstag Holz gehackt für seinen Kamin und somit gearbeitet. Auch seine Frau ist berufstätig und arbeitet auch am Samstag, manchmal sogar am Sonntag. Exodus 35:2 stellt deutlich fest, dass solche Menschen getötet werden müssen. Allerdings: bin ich moralisch verpflichtet, sie eigenhändig zu töten? Können wir mit einem neuen Gesetzesentwurf Ihrer Fraktion rechnen, der dies regelt?
- Ein Freund von mir meint, obwohl das Essen von Schalentieren wie Muscheln oder Hummer ein Greuel darstellt (Lev. 11:10), sei das ein geringeres Greuel als Homosexualität. Ich stimme dem nicht zu. Könnten Sie das klarstellen?
- In Lev. 21:20 wird dargelegt, dass ich mich dem Altar Gottes nicht nähern darf, wenn meine Augen von einer Krankheit befallen sind. Ich muss zugeben, dass ich eine Lesebrille trage. Muss meine Sehkraft perfekt sein oder gibt es hier ein wenig Spielraum?
- Die meisten meiner männlichen Freunde lassen sich ihre Haupt- und Barthaare schneiden, inklusive der Haare ihrer Schläfen, obwohl das eindeutig durch Lev. 19:27 verboten wird. Wie sollen sie sterben?
- Ich weiß aus Lev. 11:16-8, dass das Berühren der Haut eines toten Schweines mich unrein macht. Darf ich aber dennoch Fußball spielen, wenn ich dabei Handschuhe anziehe?
- In Plauen soll es mehrere Landwirte geben, die bewusst gegen Lev. 19:19 verstoßen, weil sie zwei verschiedene Saaten auf ein und demselben Feld anpflanzen. Einmal Mais und am Rande einen Blühstreifen für Bienen. Darüber hinaus wurden ihre Frauen mit Kleidern aus zwei verschiedenen Stoffen gesehen (Baumwolle/Polyester). Die beiden Landwirte sollen übrigens oft fluchen, wenn sie die neuesten EU-Landwirtschaftsprogramme sehen. Ist es wirklich notwendig, ganz Plauen zusammenzuholen, um sie zu steinigen (Lev. 24:10-16)? Genügt es nicht, wenn die örtliche CDU-Fraktion zusammenkommt und sie in einer kleinen, familiären Zeremonie verbrennt, wie man es ja auch mit Leuten macht, die mit ihren Schwiegermüttern schlafen? (Lev. 20:14)
Ich weiß, dass Sie sich mit diesen Dingen ausführlich beschäftigt haben, daher bin ich auch zuversichtlich, dass Sie mir behilflich sein können.
Und vielen Dank nochmals dafür, dass Sie uns daran erinnern, dass Gottes Wort ewig und unabänderlich ist.
Ihr Hagen Ulrich
P.S. Außerdem möchte ich gern von Bundesumweltminister Norbert Röttgen, dem CDU-Spitzenkandidaten für die NRW-Landtagswahl wissen, ob er sich von Hammuarabis Gesetzestexten beeinflussen läßt.
Nachtrag. Was das Heilen von Schwulen betrifft, so hat in Südafrika gerade ein Prozeß begonnen, in dem es um den Mord an einem schwulen Teenager geht, der von seiner Mutter in ein Camp „eingewiesen“ wurde, das von Homo Heilern betrieben wurde. Bis heute bringen es Union und FDP nicht fertig, die von kirchlichen Kreisen propagierte Homo Heilung zu verbieten.
P.P.S. Nach einer Wiederherstellung des Blogs ist dieser Beitrag rund um den sächsischen Politiker Blechschmidt wieder in meinem Autorenblog.