Brötchenholen und das Monster, mit dem ich verheiratet bin
Und wenn Du fällst, brichst Du Dir den Oberschenkelhals, dann kommt eine Lungenentzündung dazu und das war es dann. So ist das doch bei alten Leuten.

In Bonn – selten genug – hat es etwas geschneit. Der Schnee bleibt sogar liegen, was noch seltener ist. Und für die Nacht sind Temperaturen und 0°C angesagt. Da stellt man sich beim morgendlichen Brötchenholen schon so auf das eine oder andere ein. Fünf Schneeflocken sind für den Bonner Autofahrer an sich schon die Vorstufe zum Armageddon. Aber das Monster, mit dem ich verheiratet bin, kann das toppen.
Obacht beim Brötchenholen

Das Monster, mit dem ich verheiratet bin, kam eben ins Wohnzimmer. Wie üblich, war er noch auf eine abendliche Zigarette vor die Tür gegangen und hatte den Fahrradständer mit den Frauenparkplätz*innen hereingeholt. Ich lag dort gemütlich, ließ Teen Wolf laufen, umringt von unseren Katzen, mit dem Laptop auf den Knien, und arbeitete an einem meiner Buchprojekte.
„Wenn Du morgen mit dem Auto zum Brötchenholen fährst, sei bitte vorsichtig!“
Verständnisloser Blick meinerseits in seine Richtung. Was will mir mein holdes Ehegespons damit sagen? So besorgt kenne ich ihn gar nicht.
„Naja, der Schnee ist matschig, aber morgen ist es bestimmt spiegelglatt. Und wenn Du fällst, brichst Du Dir den Oberschenkelhals, dann kommt eine Lungenentzündung dazu und das war es dann. So ist das doch bei alten Leuten.“
Memo an mich:
Bessere Ausrede als „Herr Kommissar, er ist mir dreißig Mal in das Messer gelaufen! Ehrlich!“ einfallen lassen.