Dieses Gefühl, wenn man gern helfen möchte

Der Krieg Russlands in der Ukraine hat viele Gesichter, darunter entsetzliche Verbrechen der Russen wie in Butscha geschehen oder die Sorge um das von den Russen kontrollierte AKW. Das Leiden der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten, denn auch russische Eltern haben Angst um ihre Söhne an der Front, von denen viele nicht freiwillig im Krieg sind.
Die Flucht junger Männer aus Russland
Mein Verleger Achim Albers hat seit längerer Zeit online Kontakt zu einem jungen Russen, der aus Sibirien weg wollte, aus naheliegenden Gründen – es ist bekannt, wie die Situation für LGBs in Rußland ist. Seine Eltern haben ihn verstoßen – wie das bei LGB-feindlicher Einstellung eben nicht selten ist. Es ist ein netter Kontakt, der sich über die Jahre aufbaut, Sergei versucht, aus Rußland zu fliehen, was aus verschiedenen Gründen nicht klappt. Eines der Probleme resultiert aus der Corona-Pandemie und verhindert die Ausreise.
Zuletzt – mittlerweile ist der Kreigsverbrecher Putin in der Ukraine eingefallen – versucht Sergei, dem Armeedienst zu entkommen, aber er wird gefaßt und im Schnellverfahren „ausgebildet“ und an die Front geschickt. Ein Foto kommt an, das ihn in Uniform zeigt, mit der Nachricht, er wolle versuchen, nicht getötet zu werden.
Niederschmetternde Nachricht
Und dann eine eMail, die das Schlimmste befüchten läßt. Erneut das Foto, ein offensichtlich blutbefleckter Zettel mit der Bitte „Please contact ….“ mit einem ukrainischen email-Absender, aber keine weitere Nachricht.
Der Schock ist groß, die Sorge auch.
Es wird vorsichtig zurückgeschrieben, in der Hoffnung, doch noch etwas zu hören. Die Antwort läßt davon ausgehen, dass er noch lebt und in einem ukrainischen Krankenhaus liegt, wo man sich wohl bemüht, herauszufinden wer er ist und ihm zu helfen. Aber er ist bewusstlos.
Das ist der Stand der Dinge. Man liest jeden Tag die Nachrichten aus dem Ukrainekrieg, manche haben Kontakt zu Flüchtlingen, aber das ist eben auch eine Facette des Krieges.
Russische zwangsrekrutierte „Soldaten“, die in einem Krieg verheizt werden, der nicht ihr Krieg ist und für ein Land kämpfen sollen, das ihnen kein Leben bietet und sie ablehnt.
Wie es weitergeht mit dem jungen Mann? Keine Ahnung.
Wie und ob man ihm helfen kann? Keine Ahnung.
Hilflosigkeit…. wir wollen helfen – aber wie? Das Telefonieren geht los…