Liebesbekundungen eines stolzen Kartäuserkaters

Momente wie dieser. Du wirst morgens von einer kleinen Erschütterung des Bettes wach, hörst ein tiefes „Mää“, leicht fordernder Tonfall.
Aha, Dein Kater hält es für nötig, Dich aufzuwecken.
Du ignorierst es … einmal …

Der Kater: „Määää!!“
Zwei Mal … vielleicht geht er von allein. Es ist schließlich noch keine sieben Uhr und Du möchtest noch etwas schlafen.
Der Kater: „Määääää!!!!“
Okay, der Kater gewinnt. Du hättest es wissen können.
Du streckst die Hand aus, um ihn zu kraulen. Es reicht nicht.
Der Kater erneut: „Määääääaa!!!!!!!!“
Der Kater wartet mit einem Geschenk auf
Die Idee aufzustehen und früher an den Schreibtisch zu gehen, um an einem Deiner Bücher zu arbeiten, da es ja sowieso heiß wird, gewinnt immer mehr an Attraktivität. Die Augen geöffnet, schaust du in das stolze Gesicht deines 8kg Trumms von einem Kartäuserkater. Noch im Halbschlaf streckst du die Beine aus, bringst Dich in eine halb sitzende Position, die Füße kommen vor dem Bett in Kontakt mit dem Boden des Schlafzimmers.
Es fühlt sich seltsam ein.
Weich, pelzig, feucht …
Dein Plüschmonster kommt auf dem Bett zu Dir, schaut Dich an, reibt mit… nein, er rammt Dir seinen Kopf in die Rippen.
Spätestens jetzt bist Du wach, schaust auf den Boden vor dem Bett und entdeckst zwischen Deinen Füßen eine tote Ratte. Ein bißchen Blut ist auf dem Fuß gelandet
Neben Dir auf dem Bett ein stolzer Kater.
Katzen haben eine Mimik
Dieses Plüschgesicht drückt ein sehr zufriedenes „Na, wie habe ich das gemacht?“ aus und du bringst es natürlich nicht übers Herz, etwas anderes als „Sehr schön, aber weißt Du, ein heißer Kaffee hätte es auch getan!“ zu sagen. Dann stellt er sich auf die Hinterpfoten, streckt sich, die Vorderpfoten stützen sich auf Deine Schulter und der brummende Katerkopf berührt Dich ganz zart mit der Nase im Gesicht.
Eigentlich hat der Tag gar nicht so schlecht begonnen. Und Du gehst gut gelaunt an die Arbeit. 🙂
Nachtrag: Spock, der Kater, um den es in dieser Geschichte geht, lebt leider nicht mehr. Aber in meinen Erinnerungen lebt er weiter, denn er war ein toller Kater und liebevoller Begleiter zahlreicher Schreibstunden an meinen Büchern.