Persönliches

Wenn Queeraktivisten Autoren als transphob und rechts verleumden

Wie sich die sogenannte queere Szene in ihrem Auftreten und in ihrem Anspruch auf alleinige Deutungshoheit gesellschaftlicher Themen gebärdet, sollte man genauso wenig wie die Rechtsestremisten dulden.

Der Förderkreis Literatur e.V. informierte mich gerade, dass Queeraktivisten, also die Fans von „Es gibt mehr als als zwei biologische Geschlechter“, versuchen, die Veranstaltungsreihe „Corona, Liebe und ihre Folgen“ des Vereins wegen meiner Teilnahme als angeblich transphober Autor zu sabotieren und dies wegen meiner sogenannten Queerfeindlichkeit und Ablehnung der Gendersprache. Letztere wird von mir höchstens zu satirischen Zwecken verwendet.

Es ist ein schöner Beleg dafür, wie sehr sich ein Teil der sogenannten queeren Szene in ihrem Auftreten und in ihrem Anspruch auf alleinige Deutungshoheit gesellschaftlicher Themen gebärdet sowie sofortige und uneingeschränkte Übernahme ihrer Positionen fordert.

Veranstalter knickt nicht vor Queeraktivisten ein

Just Gay - Die Interessenvertretung für schwule Männer
Ich unterstütze Just Gay – Die Interessenvertretung für schwule Männer. Just Gay lehnt Queeraktivismus ebenfalls ab.

Was mich betrifft, so klappt das nicht. Und der Förderkreis Literatur e.V. knickt auch nicht ein.

Ich werde auf der Veranstaltung „Corona, Liebe und ihre Folgen“ lesen und meinen nach coronabedingter Verzögerung im Herbst auf der Frankfurter Buchmesse erscheinenden Roman „Eifelprinzen“ vorstellen.

Und ich lasse mich nach wie vor nicht von einem Gender-Mob beeindrucken. Genausowenig wie meinen Ehemann und mich die Hassattacken von rechts nebst Einbrüchen und Hakenkreuzschmiereien nach der Aufnahme zweier Flüchtlinge im Jahr 2015/2016 beeindrucken konnten

Ich bleibe bei meinem Standpunkt:

  • Nicht alle Frauen werden schwanger. Aber nur Frauen werden schwanger.
  • Nicht alle Frauen menstruieren. Aber nur Frauen menstruieren.
  • Nicht alle Männer zeugen Kinder. Aber nur Männer zeugen Kinder.
  • Es gibt nur zwei biologische Geschlechter. Alles andere ist quasireligiöser Wahn und Wissenschaftsfake.

Transmenschen verdienen – wie jeder Mann und jede Frau – ein erfülltes Leben

Nichtsdestotrotz wünsche ich jedem Transmenschen ein glückliches und erfülltes Leben. Anderslautende Behauptungen, ich hätte etwas gegen Transmenschen, sind eine üble Verleumdung und werden als solche behandelt.

Ich habe etwas gegen eine bestimmte Form sektierischen und aggressiven Transaktivismus und wehre mich wie viele schwule Männer, lesbische Frauen oder bisexuelle Männer und Frauen dagegen, auch als schwuler Autor und Verleger, von Queeraktivisten als „queer“ vereinnahmt zu werden.Es ist für mich Geschichtsverfälschung, wenn Queeraktivisten längst vergangene geschichtliche Vorgänge oder Personen der Geschichte plötzlich „queer“ vereinnahmen wollen.

Ebenso lehne ich die Verwendung von :_*Innen-Gendersprache als woke Sprachvergewaltigung einer kleinen schrillen linksidentitären Szene ab. Selbiges Gedankengut kommt mir weder in meine Bücher, noch in meine Sprache und auch nicht in unseren Verlag. Genausowenig wie mir die sog. „AfD“ und deren Gedankengut auch nur ansatzweise sympathisch ist.

Literatur muß frei von Ideologie bleiben dürfen

Als Autor nehme ich für mich aber auch das Recht auf freie Meinungsäußerung in Anspruch und lehne es ab, in der Literatur bestimmten Personengruppen Sonderrechte oder irgendeinen besonderen Schutzstatus oder Rücksicht zu gewähren. Ein Krimi ist ein Krimi, ein Fantasyroman ist ein Fantasyroman, und das bedeutet auch, dass in einem Buch ein Transmensch für alle Prota-Rollen infrage kommt, also in einem Krimi oder Thriller sowohl die Rolle des Opfers wie auch die Rolle der Täterin oder des Täters zu spielen hat.

Es war einmal ein Prinz, der auf Brautschau ging. Aber so sehr er auch suchte, unter all den liebreizenden Damen war die Richtige nicht dabei. Als eines Tages im Königreich ein böser Drache sein Unwesen trieb, ritt der Prinz los, um das Untier aufzuhalten. Doch ein fremder Ritter in glänzender Rüstung stellte sich ebenfalls dem feuerspeienden Drachen. Gemeinsam schafften sie es schließlich, ihn zu besiegen. Prinz und Ritter hatten sich nicht nur gegenseitig gerettet: Endlich hatte der Prinz die wahre Liebe gefunden und wollte Hochzeit feiern.
Prinz und Ritter – ein schönes und kindgerecht geschriebenes Märchen.

Ebenso kann ich das Unbehagen von Sportlerinnen verstehen, und in diesem Zusammenhang spreche ich von biologischen Frauen, wenn diese sich gegen die Teilnahme von „Transfrauen“, also biologischen Männern, an sportlichen Wettbwerben aussprechen. Ebenso wie ich Frauen verstehen kann, die vor ihren gewalttätigen (Ex-)Partnern in ein Frauenhaus geflohen sind und dort keinen biologischen Mann sehen möchte. Frauen haben das Recht auf Schutz und dieser Schutz darf nicht von Queeraktivisten ausgehöhlt werden.

Ich kann auch Eltern verstehen, die ein Problem darin sehen, wenn Drag Queens in einem Kindergarten auftreten. Das Thema ist schwierig, eine abschließende Meinung dazu habe ich mir noch nicht gebildet. Kinder und Jugendliche sollen sensibel erfahren, dass es Menschen gibt, die eine gleichgeschlechtliche Orientierung haben. Kinder sollen erfahren, dass nicht nur im Märchen sich Prinz und Ritter lieben dürfen und dass die Prinzessin auf Prinzessinnen steht.

Queeraktivisten sind die Klimakleber der LGBT-Szene

Die Biologin Marie-Luise Vollbrecht wird auf Twitter von einem Queeraktivisten-Mob regelmäßig verfolgt.
Die Biologin Marie-Luise Vollbrecht wird auf Twitter von einem Queeraktivisten-Mob regelmäßig verfolgt.

Meine Bücher werden nicht im Hinblick auf sensible Sprache oder Political Correctness geschrieben oder gar korrigiert. Auch lege ich als Autor keinen Wert darauf, besonders divers zu sein und auf alles und jedes Rücksicht zu nehmen. Im Hinblick darauf lehne ich das Phänomen der Wokeness ab.

Die sog. Queeraktivisten mit ihrem Auftreten und ihrer sektierischen Ideologie bedrohnen meiner Meinung nach alles, was Schwule, Lesben und Bisexuelle an Akzeptanz und Rechten erstritten haben. Manche dieser queerfeministischen SHitstormtrooper treten genauso nervig und abstoßend auf wie die Klimakleber der Letzten Generation. Das Thema ist wichtig – ohne Frage – und man sollte es nicht fanatischen Extremisten überlassen.

Dabei denke ich an den Hass und die Verleumdungen, die die Biologin Marie-Luise Vollbrecht erfahren musste, als sie einen völlig einwandfreien Vortrag über biologische Tatsachen und Fakten halten wollte und seither von einem Mob von Queeraktivisten verfolgt und verleumdet wird. Um es klar zu formulieren – ich unterstütze diese junge Nachwuchsbiologin und wünsche ihr viel Kraft in ihrer Auseinandersetzung mit fanatischen Transgender-Aktivisten.

Queerfeministische Shitstormtrooper und Fühli-Aktivisten

In einer Debatte bei Twitter – es ging um Äußerungen von JK Rowlings – fragte ich nach, um was es eigentlich ging. Ich hatte gar nicht mitbekommen, was sie gesagt hatte. Prompt wurden mir von den Aktivisten ein paar Links serviert, ebenso Positionen der Aktivisten. Ich hatte keine Zeit und Gelegenheit, mir die Beiträge anzusehen, in Ruhe darüber nachzudenken und mir eine eigene Meinung zu bilden, da kamen schon die Aufforderungen, ich müsse die Positionen der Transaktivisten sofort, jetzt und gleich eins zu eins übernehmen. Alles andere sei transphob.

Uneingeschränkte Solidarität und blinde Übernahme von Positionen und Meinungen kann und darf es niemals geben.

In eben dieser Diskussion äußerte ich auch, dass es in der Literatur keine Scheuklappen oder besondere Rücksichtnahmen geben könne, um kritische Punkte zu diskutieren. So müsse in einem Krimi ein Transmensch ebenso die Rolle des Opfers wie auch des Täters besetzen können. Queeraktivisten unterstellten mir daraufhin, ich würde zum Mord an Transmenschen aufrufen.

So wie ich Transaktivismus und Queerfeminismus wahrnehme und erlebe, bin ich für mich zu dem Schluß gekommen, dass ich die dahinter stehende linksidentitäre Ideologie komplett ablehne und nicht unterstütze.

Hagen Ulrich

Hagen Ulrich, geb. 1967, lebt in Bonn mit seinem Ehemann und mehreren Katzen. Eine denkwürdige Twilight-Ladies Night inmitten von 400 beim Anblick von Taylor Lautner und Robert Pattinson begeistert kreischender Girlies brachte ihn dazu, selber Fantasyliteratur zu schreiben. Ein Verlag fand sich und mit dem Romantasy Roman Hochzeit der Vampire ging es los. Seine Lieblingsfiguren sind die Vampire, die Werwölfe und Dämonen – aber auch und gerade Fantasymythen und -figuren des Orients.

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